Tja, nachdem ich nun etwas zur Ruhe gekommen bin, endlich meinen Umzug vollendet habe kann ich auch wieder etwas mehr zu Papier..ähh also mehr Daten produzieren.
Warum bin ich umgezogen? Nunja, normalerweise heißt es ja
„My Home is my Castle“ in meinem Falle hiess es aber nachher nur noch
„My Home is my Hell“. Warum? Das will ich euch gerne erzählen:
Vor ca. eineinhalb Jahren dachte ich es wäre eine prima Idee näher an meinen Arbeitsplatz zu ziehen, dann könne ich an schönen Tag zu Fuß gehen oder mit dem Radl fahren und wäre auch schnell wieder nach Feierabend zu hause. Als Idee brilliant, in der Ausführung gelungen, in der Aufrechthaltung schier unmöglich.
Ich ärgene mich heute noch, das ich aus meinem Domizil in einem ruhigen Vorort von Hameln, namentlich
Klein Berkel auszog. Die Wohnung war klasse und ich hatte den „Weltbesten-Vermieter-Ever“. Herr Busche, ich vermisse Sie !!! Dieser Mann verdient diesen Titel. Leider haben wir es niemals geschafft das „Sie“ gegen ein „Du“ zu tauschen. Naja, ausser das eine Mal, als wir den Wassereinbruch im Keller hatten, und mich der „Weltbeste-Vermieter-Ever“ etwas durcheinander um Hilfe bat. Wörtlich
„Du, können Sie mal schnell helfen!“. Aber ich schweife ab, zurück zum Thema…..
Nun, ich zog also in die Kreuzstrasse 14 in Hameln. Die Hauseigentümerin, Frau G., machte damals einen netten Eindruck auf mich. Obwohl ich es ein wenig merkwüdig fand, wie sehr sie um mich warb, dass ich dort einzog. Sie erzählte mir dann noch, das sie immer pech mit den Mietern hatte und die letzte Mietern – ein junge Dame – ganz plötzlich in einer Nacht und Nebel Aktion auszog und verschwand. Sowas hatte ich noch nie gehört und konnte das überhaupt nicht verstehen. Heute verstehe ich es, und kann es sehr, sehr gut nachempfinden.
Nachdem ich meinen Umzug vollendet hatte, meine Möbel standen, mein Internet funktionierte und ich anfing mich heimisch zu fühlen, begann Frau G. komische Unarten an den Tag zu legen. Beinahe jeden Tag schaute Sie vorbei und belehrte mich was ich darf und nicht darf, was ich kann und nicht, was ich soll und was ich nicht soll. Aber ich blieb immer freundlich. Wenn meine Mama mich etwas gelehrt hat, immer freundlich bleiben, so wie man in den Wald ruft, so schallt es hinaus.
Auch als die liebe Frau G. ohne mein Wissen Informationen über mich beim Einwohnermeldeamt einholte, oder meinen Kellerraum „inspizierte“ blieb ich ruhig und stets freundlich. Ich installierte sogar für ihre Sat-Anlage einen größeren Multischalter welchen ich extra für sie besorgte, bzw. kaufen fuhr. Aber die ganzen Querelein waren mir doch zu viel und so beschlossen meine Frau und ich aus diesem Haus auszuziehen. Ich schrieb die Kündigung am
02.03.07 zum 31.05.07, und gab sie nach am gleichen Tag in die Post. Am 12.03. bekam ich eine Antwort von Frau G. dass sie die Kündigung zum 31.05.07 nicht akzepieren könne, weil der Poststempel den 07.03.07 trug und damit die Kündigung
2!! Tage zu spät bei ihr Einging. Nun, die Kündigung muss spätestens am dritten Werktag eines Kalendermonats zum Ablauf des übernächsten Monats eingehen. Das war im März Montag, der 5. Nun ärgerten mich zwei Dinge:
- Warum trug der Brief den Poststempel vom 07.03. wenn ich ihn doch am 02.03. in der Postagentur aufgab?
- Warum kann meine nette Vermieterin nichtmal zwei Tage Kulanz walten lassen. Ich habe mich immer korrekt verhalten und verstehe nicht warum ich leiden soll nur weil die Deutsche Post mal wieder die Schneckenpost spielt.
Ich hatte diese Gedanken noch nicht ganz zu Ende gebracht, da hörte ich wieder Ihre Worte „…hat das Haus bei Nacht & Nebel verlassen….“. Oha, dachte ich mir, vielleicht hat die ehem. Mieterin mehr erlebt als ich mir vorstellen kann. Ich kann euch jetzt schon sagen – SIE HAT!!!!
Aber das war erst der Anfang, meine liebe Vermieterin bestätigte mir schriftlich, falls sie oder ich einen Nachmieter finden, der die Wohnung zum 01.06.07 übernimmt, läßt sie mich zum 31.05. aus dem Mietvertrag.
Frau G. ist ja sooo gütig. Hätte ich gewußt, dass das Ganze eine Farce ist, hätte ich den Nachmieter-Such-Terz niemals mitgemacht. Naja, jedenfalls fanden sich auch drei potentielle Familien die die Wohnung übernehmen wollten. Die ersten beiden, lehnte Sie mit der Begründung
„Weil es Ausländer sind“ ab und die dritte Familie mit den Worten
„Die will ich nicht, die haben ein behindertes Kind, was sollen denn da die Nachbarn denken!!“.
Meiner Frau und mir entgleisten so ziemlich alle Gesichtszüge, meine Kinnlage klappte nach unten (da hätte ein
Road Train reingepaßt). Ich war absolut sprachlos – und das passiert mir nicht oft im Leben! An dieser Stelle klappte in meinem Kopf ein Schalter um und ich wollte mit dieser Dame nichts mehr zu tun haben, das war so ziemlich das menschenverachtenste was ich je gehört habe. Von nun an hatte ich kein Interesse mehr daran, mit dieser Dame auch noch ein Wort zu wechseln. Wir begannen plangemäß mit dem Umzug zum 01.06. in unser neues Zuhause. Ich kittete noch alle Bohrlöcher in der alten Wohnung, strich sie nochmal schön weiss und warf die Schlüssel mit einem kleinen Briefchen (wegen der Mietkautionsrückzahlung) in Ihren Briefkasten, man kann dazu schon fast Nacht & Nebel Aktion sagen
[klingeling…Dejavú??].
Ich hörte von Frau G. nichts mehr, genauso wie von meiner Mietkaution. Mist dachte ich, muss ich doch in den sauren Apfel beißen und nochmal mit ihr sprechen. Ich rief also an, ich kam genau bis zum Nennen meines Namens
<klick> aufgelegt. Ich versuchte es nochmal. Hören abgenommen, Höhrer aufgelegt. Fragezeichen bildeten sich über meinem Kopf. Also entschied ich mich mit meiner Frau pers. bei Frau G. vorstellig zu werden. Nach dem ersten Klingeln öffnete keiner, nach dem Zweiten dann doch. Sie bat meine Frau und mich herein. Es war ihr sichtlich peinlich, das wir da waren und etwas forderten (Was sollen denn die Nachbarn denken!!). Ich versuchte die Situation zu klären, jedoch fiel mir ihr Mann immer ins Wort. Solange bis ich, bestimmt – aber nicht unhöflich – sagte
„Herr G. jetzt rede ich, wenn ich fertig bin, dann können Sie alles erzählen".
<DANGER> <MÖÖÖP, MÖÖÖP, MÖÖÖP> <GEFAHR>. Das war ein echter Fauxpass von mir. Der sonst so stille Herr G. flippte aus, er brüllte mich an
„IN MEINEN HAUS REDE NUR ICH, HIER HAT MIR KEINER DEN MUND ZU VERBIETEN, VERSCHWINDE!!“Er boxte mich mit beiden Fäusten gegen die Brust. Ich brachte nur ein
„Hey, momentmal“ raus. Er boxte mich nochmal gegen die Brust, so dass ich aus der noch geöffnten Haustür stolperte. Herr G. schmiß die Haustüre zu, jedoch so schnell das mein Unterschenkel noch zwischen Tür und Türzarge hing. Herr G. brüllte
„NIMM DEN FUSS AUS DER TÜR“! Gut es war das Bein, aber ich schrie zurück
„WIE DENN??“ Denn Frau G. drückte von innen die Tür zu. Herr G. ging nach hinten und kam mit einem Gewehr wieder. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht! Meine Frau versteckte sich hinter mir als sie das Schiesseisen sah. Ich warf mich mit meinem gesammten Gewicht(100 KG!!) gegen die Tür, so dass diese aufsprang, zog mein Bein raus und dann nahmen wir diese auch gleich in die Hand und stellten einen neuen Rekord im Kurzstreckensprint auf (nämlich bis zu meinem Auto!)
Fazit:
Ich hatte einen faustgroßen blauen Fleck auf der Brust, keine Mietkaution, eine Mordswut im Bauch und heute noch Haus & Grund am Hals, die die Miete für Juni verlangen. Obwohl ich bei Haus & Grund war und denen die gesammte Litanei erzählte. Von ihrem Verhalten ggü. ihren Mietern, über die Äußerungen ggü. den potentiellen Nachmietern sowie dem Angriff gegen mich! Interessiert die nicht die Bohne, Kohle her!!!
Noch weigere ich mich, aber selbst der Mieterverein Hameln sagt, rechtlich ist die Dame auf der sicheren Seite. Anzeige wegen Körperverletztung und Bedrohung habe ich gegen ihren Mann gestellt. Aber allein wenn ich mir vorstelle, dass ich Frau G. noch die Miete für Juni nachzahlen muss, wird mir schlecht. Es kann doch nicht sein, das solche Menschen mit so einem Verhalten davon kommen?!
Aber innerhin verstehe ich heute meine Vormieterin, warum sie damals Hals über Kopf abgehauen ist, nein ich stehe sogar auf Ihrer Seite.
Das einzige was ich heute mit Sicherheit sagen kann, jeder der nach Hameln in die Kreuzstrasse 14 ziehen will, in das Haus von Frau G., sollte sich gut überlegen ob es das wert ist. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung. Als kleiner Denkanstoß noch, mit mir zog der letzte zahlende Mieter aus dem Haus. Komisch – oder?!
Gerade in Stunden wie jetzt, in denen ich in meiner neuen Wohnung, mit fantastischen Nachbarn, in Ruhe an meinen Rechner sitze, ein wenig Musik höre und diese Zeilen schreibe, kommt mir diese ganze Geschichte so sureal vor. Ich denke, eigentlich muss doch sogar Haus & Grund die Vertretung von dieser Dame ablehnen.
Aber spätestens beim nächsten Schreiben von Haus & Grund holt mich die Realität ein!
Ich wünsche allen, besinnliche und ruhige Stunden in den eigenen vier Wänden.
So long,
Haggy