Montag, 29. September 2008Computerspieler sind doof! (Killerspiele verbieten - wozu?)Vorwort: Dieser Text stellt meine persönliche Meinung dar und soll in keinster Wiese die beschriebenen Vorgänge als allgemeingültig darstellen. Jeder Leser ist gehalten, sich seine eigene Meinung zu bilden. Tjaa, Herr Beckstein, jetzt wird es wohl (hoffentlich) nichts mehr mit dem Herstellungs- und Verkaufsverbot der von Ihnen verteufelten so genannten "Killerspiele" - nach dem Wahldebakel der CSU müssen Sie wohl mit den Liberalen paktieren - und wie liberal wäre ein Verbot? Aber keine Sorge, Herr Beckstein, die Computerspielindustrie macht das schon ganz alleine. Wie? Mit DRM - genauer gesagt mittels SecuROM. SecuROM ist eine vom Spielepublisher EA (Electronic Arts) eingesetzte Software, die bei der Installation der von EA vertriebenen Spiele auf dem Computer mit installiert wird. Dabei wird eine Internetverbindung zu einem von EA dafür bereit gestellten Server hergestellt. Gibt es keine Internetverbindung, ist der Installationsprozess bereits an dieser Stelle gescheitert. Auf dem Server muss sich der Erwerber der Software mit Name, Adresse, etc. indentifizieren. Von diesem Augenblick hat er das Recht, die gekaufte Software auf bis zu drei Computern (auch fünf, bei später erscheinenden Titeln) zu installieren. Z.B: Einem Notebook für unterwegs, einem PC im Arbeitszimmer und einmal beim Nachwuchs im Kinderzimmer. Der Haken: Muss Windows neu installiert werden, eine Grafikkarte getauscht oder eine Festplatte nach defekt ausgewechselt werden, ist SecuROM der Meinung, dass ein neuer Rechner vorliegt. Jetzt hat der Käufer die Möglichkeit, über eine KOSTENPFLICHTIGE Hotline bei EA anzurufen und um eine weitere Installation zu bitten. ZU BITTEN. Ein Anspruch auf die freie Verwendung der von ihm voll bezahlten Software besteht laut EA nicht. Offizieller Hintergrund für EA: Softwarepiraterie wird damit bekämpft. Leider, leider ist SecuROM aber in den "Piratenversionen" nicht enthalten - die Nutzer, die eine nicht bezahlte Version verwenden (nein, ich halte den Begriff "Raub" hier nicht für den korrekten Terminus) lachen den "ehrlichen" Käufer als den Dummen aus. Der meiner Meinung nach eigentliche Hintergrund: Der Gebrauchtmarkt wird zerstört - denn wer kauft ein "gebrauchtes" Spiel, wenn man sich per Formular oder kostenpflichtiger Hotline mit EA herumschlagen muss? ----------------- Ein Beispiel für Herrn Beckstein: Sie kaufen sich nach der Wahl das Brettspiel "Mensch Ärgere Dich nicht!". Mit dem Kauf haben Sie das Recht erworben, es auf drei Untergründen Ihrer Wahl zu spielen: Z.B. dem Gartentisch, dem Küchentisch und dem Fussboden im Kinderzimmer Ihrer Enkel. Wenn Sie allerdings noch zwei Stühle an den Gartentisch dazustellen, gilt dieser als neuer Tisch. Dann rufen Sie bitte beim Verkäufer an und bitten Sie um Erlaubnis, ausnahmsweise auch an dem so veränderten Tisch zu spielen. Genau so sieht es aus, wenn die Tischdecke in der Küche gewechselt wird oder die Kinder mal im Esszimmer spielen wollen. Das wir uns recht verstehen: Es ist nicht so, dass der Verkäufer Ihnen untersagt, zu spielen (was Sie ignorieren könnten) - es ist schlicht nicht mehr möglich. Erklären sie DAS mal Ihren Enkelkindern ... SIE sind den Launen vom Hersteller unterworfen. Falls die Hotline teurer wird oder nicht mehr angeboten wird (in diesem Fall können Sie gar nicht mehr spielen, weil SecuROM alle paar Tage selbsttätig, ohne dass Sie darauf Einfluss hätten auf Ihre Internetkosten nach einem OK vom Vertrieb fragt). ------------------ Zurück vom Beispiel für KLP's (Kinder, Laien, Politiker) zu EA und SecuROM. Ich habe bisher etwa 200 Computerspiele neu, zum Vollpreis und im Original gekauft. Auf meiner Wunschliste ganz oben stehen Alarmstufe Rot 3 und Crysis: Warhead. Jetzt nicht mehr. Ich habe bisher nur wenige Spiele auf mehr als einem Rechner installiert und selten mehr als zwei mal. Aber allein die Tatsache, dass man mir vorschreiben will, was ich mit meinem Eigentum zu tun und zu lassen habe, ist für mich ehrabschneidend und damit eine TÖDLICHE BELEIDIGUNG!!! Eigentlich bin ich kein böser Mensch (nein, Herr Beckstein, auch wenn ich solche Teufelsspiele spiele). Aber manchmal wünsche ich bestimmten Leuten einen Ausflug nach Guantanamo - ohne Rechte, ohne Entscheidungsfreiheit, ohne zu wissen, was warum wie geschieht. Das ist jetzt natürlich extrem weit hergeholt, aber ich bin der Meinung, dass nur ein mündiger Bürger seine Zukunft selbst in der Hand hat. Wer freiwillig auf Rechte verzichtet, wird irgendwann feststellen, dass er keine mehr hat. Das betrifft Kunden von EA, das betrifft den Umgang von Adresshändlern mit meinen Daten, das betrifft Befugnisse des Innenministeriums und dessen Organen und das betraf 1933 ganz Deutschland: Das Aufgeben von Rechten und Privatsphäre. Hier ist jetzt jeder Computerspieler gefragt: Ist das Vergnügen, 8 bis 12 Stunden zu spielen es Wert, mich den DRM-Vorstellungen von EA zu unterwerfen? Oder darf ich als zahlender Kunde den Respekt von EA verlangen, den ich verdiene? Ich persönlich habe mich für den vollständigen Boykott sämtlicher Produkte von EA entschieden, so lange diese Art von Bevormundung versucht wird. Aus Notwehr. Nemesis Killerspielespielender Killerspielespieler a.D. Donnerstag, 18. September 2008Das da vorn kommt weg!Heute hatte ich ein denkwürdiges Erlebnis auf der Autobahn. Man kennt die Situation. Drei Spuren, freie Fahrt. Dann: Baustelle voraus! Geschwindigkeit verringern auf: 120 km/h, dann 100 km/h, dann 80 km/h. Dann Verengung auf zwei Fahrstreifen. An dieser Stelle befand ich mich auf der ehemals mittleren Spur, nicht allzu dicht hinter den vorausfahrenden Fahrzeugen, mit ca. 83 km/h (Tempomat ist toll) links neben einem LKW, der etwas langsamer als ich, in Kolonne mit anderen LKW fuhr - keine Angst, der LKW-Fahrer hat alles richtig gemacht. Hinter mir befand sich ein Volvo V-irgendwas Kombi, dessen Fahrer sich den Kratzer auf meiner Heckstoßstange wohl näher ansehen wollte. Er war zuvor während jeder Verringerung der Geschwindigkeit (Frei, 120, 100, 80) näher gerückt. Noch näher - und er hätte einen Parkschein für meinen Kofferraum ziehen müssen. Jedenfalls dachte sich der Fahrer des Volvo wohl, dass ich und alle, die vor mir fuhren ihm im Weg wären - und setzte, frisch heruntergeschaltet, mit Vollgas zum überholen auf der linken Spur an. Naa? Klingelt was? Ge-na-hau: Dummerweise tat er das unmittelbar an der Stelle, wo die Verengung auf zwei Spuren mittels Absperrbaken vorgenommen worden war (hups). Um es kurz zu machen: Ich konnte die Flugeigenschaften der Baken, die zum Teil zu Boden, nach oben und nach vorn (eine an mir vorbei) flogen, sehr schön beobachten. Nachdem mein ehemaliger Hintermann dann während einer Vollbremsung etwa ein halbes Dutzend weiterer Baken wie Dominosteine erledigt hatte, kam sein Fahrzeug an einer Stelle, wo der Asphalt schon abgetragen war (also etwa einen halben Meter tiefer, als die eigentliche Fahrbahnoberfläche) zum stehen. Sichtlich unverletzt. Und sichtlich manövrierunfähig. Und mit grooßen Augen. Der nachfolgende Verkehr wurde nicht behindert, alle Baken waren seltsamerweise "in der Spur" geblieben, nichts lag den anderen Fahrzeugen im Weg. Der Fahrer des Volvo war, soweit ich ihn während seines dichten Auffahrens beobachten konnte, so um die vierzig (sorry, keine Rentner- oder Pestgeschichte) - und ich glaube, er hat am Radio oder Navi rumgefummelt, bevor er "überholte". Memo an mich: Dat macht man nich' ... Nemesis Montag, 16. Juni 2008Noch'n Blockwart!Da ein paar Handwerker am Samstag für mich meine Küche aufbauen wollten, habe ich ein großes Frühstück ausgegeben. Das augenscheinliche Problem in drei Worten:
Plötzlich von hinten ein: "He, Sie da! Ich hab's genau gesehen!" Ich drehe mich um. "Jaaa? Meinen Sie mich?" Ein älterer Herr, so um die siebzig, hastet auf mich zu: "Tun Sie nicht so! Ich habe genau gesehen, dass sie das Auto da gerammt haben!" "Meinen sie DAS Auto hier?" (Ich zeige auf mein Auto) "Natürlich! Ich hab's genau gesehen! Jetzt warten wir hier auf den Fahrer!" - Er hat wohl das [rums] vom Kofferraumdeckel und das Reinigen der Rückleuchte fehlinterpretiert. Aber da er "ES" genau gesehen haben will, kläre ich ihn jetzt mal einfach nicht auf ... "Nö, will ich nicht. Ich gehe jetzt einkaufen." "SIE MÜSSEN HIER WARTEN! SONST GIBTS NE ANZEIGE!" "Ja, ja, machen se mal. Tschüss!" und gehe weg. "DAS WIRD EIN NACHSPIEL HABEN!" ruft er mir hinterher. "Nachgespielt wird erst ab Viertelfinale!" antworte ich. Boah was war ich stolz auf diese Antwort. Zwei Minuten Später, im Marktkauf: "Der Fahrer des Fahrzeugs mit dem Kennzeichen XX-XX 123 wird gebeten, sich bei der Information zu melden." "Der hat doch wohl nicht?!", dachte ich - Doch! Bei der Info stand mit rotem Kopf besagter Herr. Ich winkte mir einen Azubi heran und bat ihn, mal eine Infokraft zu mir zu bringen. Ich wollte die Sache quasi ins Endspiel eskalieren lassen. "Fragen Sie nicht warum, es wird aber später ein Lacher im Kollegenkreis.", sagte ich ihm. Die Dame von der Info kam tatsächlich. Ich erklärte, dass das mein Auto war, was ich auch gerne anhand der Papiere beweisen könnte - aber der alte Herr hätte mich so aggressiv falsch verdächtigt, dass ich eigentlich hoffte, er würde sich vollends lächerlich machen - also sollte Sie ruhig die Polizei rufen, falls es es wünschte. Leider hatte die Dame Mitleid und meinte: "Im Interesse der Gesundheit des alten Mannes und dem ungestörten Einkauf der anderen Kunden möchte ich ihn lieber aufklären." Na gut. Keine Einwände. Ich bin ja ein Netter. Als ich aber fünfzehn Minuten später mit meinem kleinen Einkauf (komplettes Frühstück für fünf Personen plus Erdbeeren für mich) an der Info vorbei wollte rief eine mir noch in unangenehmer Erinnerung gebliebene Stimme: "Da isser! Das ist der Rowdy!" Überrascht drehte ich mich zur Information. "Haben Sie ihn doch nicht aufgeklärt?", fragte ich die Infokraft. Die Antwort, mit etwas gequältem Gesichtsausdruck: "Doch - aber der Herr glaubt mir nicht." - "Sie wollen das hier nur unter den Teppich kehren! Der Kerl gehört bestraft.", ging der selbst ernannte Hilfssheriff dazwischen. An dieser Stelle hatte ich ehrliches Mitleid mit dem Mann. "Das ist mein Auto. Wenn Sie mir nicht glauben, kommen Sie mit auf den Parkplatz, da können Sie dann überwachen, wie ich den Wagen öffne, darin einsteige und damit wegfahre." Auf keinen Fall hätte ich diesem Herrn irgendwelche Papiere gezeigt - nachher fallen dem Mann noch mehr spassige Dinge ein, die er "genau gesehen" haben will. Er kam tatsächlich mit. Als ich die Einkäufe (bis auf die Erdbeeren) in den Kofferraum gestellt hatte, sagte er - irgendwo zwischen kleinlaut und ärgerlich: "Das hätten 'se mir aber auch sagen können." [rums] (Kofferraumdeckel zu) "DAS Geräusch werden Sie gehört haben. Wenn Sie nicht behauptet hätten, Sie hätten alles 'genau gesehen', hätte ich Ihnen die Sache sofort erklärt. Ausserdem bin ich Ihnen nicht böse. Ich finde es gut, dass es noch Menschen gibt, denen nicht alles egal ist. Möchten Sie eine Erdbeere?" Er nahm tatsächlich eine. "Naja - dann nichts für ungut. Auf wiedersehen." "Auf wiedersehen." (breites Grinsen bei der Heimfahrt). Rückfahrt zum 1a Frühstück, neue Küche, etwas Freizeit. Wochenende, ich bin da! Nemesis Montag, 7. April 2008I, Robot II... ach, was soll ich es ausgeschmückt erzählen ... Samstag, 05. April 2008, 11:59 Uhr: Blau-gelber Frischmarkt mit E im Logo und Postagentur im Foyer. I, Robot steht an der Theke. Ich habe einen orangefarbenen Paketabholschein in der Hand. I, Robot sieht mich, sagt: "Hier ist jetzt Feierabend! Montag!" ... und lässt den Rolladen vor meiner Nase herunter. Was ich an solchen Sachen immer fies finde ist die Tatsache, dass immer andere den Frust der so geplagten Kunden ausbaden müssen. Denn - mal ehrlich - würde Euch so etwas kalt lassen?
... und mein Patenkind hat an diesem Wochenende kein Geburts- Nemesis PS: An alle, die hier über eine Suchmaschine reinkamen und die Ankündigung einer Fortsetzung des Films mit Will Smith erwartet haben: Hier ist jetzt Feierabend! Montag! Mittwoch, 31. Oktober 2007"Blue Spanish Eyes" oder der Polyglotte Mann im RadioIch hab' mal wieder was. Weil ich gestern Abend mal wieder etwas länger arbeiten durfte und mich mit diversen Tassen Kaffee frisch gehalten habe, verlangte die Natur von mir, dass ich mich aufs Örtchen zurückziehe. Gut, dass ich in einem großen Unternehmen arbeite - da findet sich schnell eine Gelegenheit... 1. Toilette: Besetzt durch Putzkolonne. 2. Toilette: Besetzt durch Putzkolonne. 3. Toilette: Besetzt durch Putzkolonne. 4. Toilette: Besetzt durch Putzkolonne. Nr. fünf habe ich dann nicht mehr angesteuert, sondern bin gleich (inzwischen ziemlich eilig) durch einen Flur, der gerade renoviert wird, in einen anderen Gebäudeteil gewechselt. Hier hatte sich einer der Handwerker ein Radio mitgebracht, aus dem Schlagermusik tönte. Normalerweise ist diese Art Musik für mich ein Ärgernis, aber wenn man den Kollegen aus der Haustechnik mit zufriedenem Lächeln mitsingend bei der Arbeit sieht, erkennt man: "JA! Diese Musik ist tatsächlich für Menschen gemacht!" Und damit hat auch Schlagermusik ihre Daseinsberechtigung. Als ich die Toilette erreicht hatte, begann ein neues Stück im Typischen Engelbert-Schlager-Stil: "Blue Spanish eyes ...." [ich schloss die Tür] Kurz darauf kam ich (ja, MIT gewaschenen Händen) wieder in den Flur, wo das Lied gerade zu Ende ging: ".... your Spanish eyes will wait for me." Daraufhin der Sprecher im Radio süffisant in bester Seniorentanzteemoderatorenmanier:
Ich (lachend): "Da - das - das Radio. Der - der Moderator ..."
Er: "Ja, eine tolle Sendung! Ich höre das jeden Tag."
Ich: "Aber der - der Moderator hat gesagt..."
Er: "Ach so! Jaa! Weiss doch jeder, das Al Martino Spanish eyes erst 1966 gesungen hat."
Sprach's, wendet sich wieder seiner Arbeit zu und summt die Musik mit.
Danke Radiomann! You made my day!
Nemesis
PS: Nebenbei bemerkt: Der Kollege hatte Recht "Blue Spanish Eyes" wurde zwar 1965 geschrieben, aber Al Martino hat es wirklich erst 1966 performt.
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